Schiffobjekt                                                
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Unter diesem Titel »Alles muss raus« wurden vom 17. Juli bis zum 21. Juli 2002 in einem ehemaligen "Penny-Markt" bildhauerische Arbeiten gezeigt. Das Gebäude, ein nüchterner Zweckbau, befindet sich im Ortskern von Mainz-Finthen. Der Raum mit einer Fläche von ca. 420 qm erhielt anlässlich der Ausstellung einschließlich seiner Bodenfläche einen weißen Anstrich.

Es präsentierten sich die Arbeiten dadurch ohne Bezug zur vormaligen Nutzung des Ortes - in einem "white cube". Seine vormalige Funktion als Warenmarkt vermittelte das Gebäude allerdings noch durch seine Schaufensterfassade. Dieses Schaufenster war für die Ausstellung ein essentielles Element, da sich nur von hier aus die Arbeiten wahrnehmen ließen. Weil der Raum verschlossen blieb, konnte es nicht zur üblichen Form der Begegnung kommen. Ausschließlich die Betrachtung von außen war möglich. Im hellen Licht des Raumes zeigten sich die Arbeiten zwar nah, blieben aber unerreichbar fern.

        Schiffe
Ein Schiff liegt leuchtend auf der Seite. Kein Wasser, kein reales transportierendes Medium.
Es ist Außerfunktion. Den Tiden überlassen, oder nur erstarrt wartend?
Der Wunsch nach Fortbewegung könnte durch ein Schiffes suggeriert werden. Einen Ort zu verlassen, einen Neunanfang wagen, oder einfach Alles hinter sich lassen.
        Es sind auch Religionsphilosophien die der Idee in Form einer großen Weltreinigung durch das benutzen eines Schiffes verbreiten. Dies findet sich bei der mythologischen »Arche Noah« genau so wieder, wie bei einer »Barga Morada«, die Form eines Totenkults indem ein Schiff als Transportmittel in die unbekannte (ewige) Dimension verstanden wird.
Es werden Schiffe mit vielen geheimnisvollen Dingen verbunden, die ewige Rastlosigkeit (z.B. Der fliegender Holländer), oder ihr plötzliches Auftauchen und Verschwinden (Bermuda Dreieck). Das Dahinter, was auf unsicheren Grund entdeckt werden muss. Keine Straße die ersichtlich Wege und Ziele weist. So sind Schiffe der Stoff für viele phantasievolle Geschichten.
Es ist das Entkommen aus der Realenwelt; ein temporärer innerer Zustand.

    Dem unbekannten Jenseitigen auf drei Ebenen und drei Bewegungsrichtungen ausgeliefert zu sein. TIEFE, (Bewegung ---> nach unten)
– der HORIZONT (…nach vorne),
– dem Firmament, (…nach oben) .
           
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Text: --> Prof. Ullrich Hellmann
    Ausstellungssituation in Mainz Finthen